Freitag, 11. Juli 2014

Das Ding mit den Prioritäten

 
Mal ganz davon abgesehen, dass mich das Wetter allgemein sowieso sehr nervt mit dem ständigen hin und her.
Mal zeigt das Thermometer auf dem Balkon, wo eigentlich die Sonne mit all ihrer Kraft drauf scheinen sollte,  nur läberliche 17° an... und es regnet und regnet, und Gewittert und donnert...
und überhaupt friert man sich in Sommerkleidung ein wenig den Hintern ab.
Dann an nem anderen Tag, haben wir dann mal wieder FÜR EINEN TAG, über 30°.
Was soll das?
 
Kein Wunder dass das Wetter bei uns gerade "Krank sein" verursacht,
und uns somit wirklich den Rest gibt.
Es ist ja nun wirklich kein Geheimnis mehr,
dass bei uns wirklich sehr viel los ist.
So viel das hier und auch auf Facebook wirklich Stille herrscht.
(wobei dabei spielt auch die Tatsache, dass mein Laptop in Reparatur war, auch ne entscheidende Rolle)
Und langsam muss ich mir eingestehen...
mich beschäftigt
ZUVIEL!
 
Warum muss ich mir auch immer so viel aufbrummen?
Warum kann ich nicht wirklich mal "Nein" sagen?
Ich meine nicht unbedingt "nein" zu anderen.. sondern zu mir selbst.
Ich hab irgendwie ständig das Gefühl, dass ich mir als selbst etwas beweisen  möchte.
Die letzten 2 Jahren waren auf der einen Seite wirklich wunderschön,
auf der anderen Seite aber auch sehr sehr stressig...
da mein Leben gerade irgendwie im Turbogang vorwärts verläuft,
und endlich in die richtigen Schienen gelangt...
evtl. aber auch zu schnell für so viele Pläne wie sie bei uns anstehen.
 
Aktuell sind wir alle (naja okay, außer der Held) gesundheitlich sehr angeschlagen.
Der Räuber ist irgendwie ständig krank.... hatte jetzt innerhalb von ein paar Tagen gleich mal 2 Krupp-Anfälle. An einem anderen Tag hat er wieder über 40° Fieber, und übergibt sich.
Dann liege natürlich ich wieder Flach... meine Neurodermities bricht nach über 15 Jahren wieder aus...meine Migräne treibt mich auch oft in einen absoluten
KO-Zustand 
dann erfahre ich das Jerry wohl wirklich ein "Glücksgeschenk" für mich ist, und ich sehr wahrscheinlich ohne Hormonbehandlung nur verdammt schwer Kinder bekommen kann...
und das auch noch andere Dinge über die ich jetzt noch nicht reden möchte,
engmaschig Kontrolliert werden müssen.
Zeitgleich natürlich der ganze Druck in der Ausbildung, dem ich irgendwie natürlich auch noch gerecht werden muss...
Ich mein, hat es hat ja auch keiner behauptet das Ausbildungsjahre Herrenjahre sind.
Jedenfalls werde ich dem ganzen eigentlich irgendwie gerade überhaupt nicht gerecht.
Mein Kopf ist seit Monaten nur noch mit der Herz-Op beschäftigt ,
ich versuche es zwar immer wieder zu verdrängen ...
 damit ich eben einigermaßen lernen kann,
aber was ich davon habe, sieht man ja!
 
Zeitgleich dieser ganze Druck den ich mir ja auch irgendwie selbst mache, mit Jerrys Spendenaktion und dem (eigentlich) geplanten Benefiz-Sommerfest.
Dann sind wir hier gerade INTENSIVST auf Wohnungsuche, da wir hier ansonsten bald alle nen Koller bekommen.
All das ist alles nur ein kleiner Teil von dem was mich gerade so umgibt.
Und jetzt bin ich an dem Punkt (mal wieder) - und dieses Mal ist es mir wirklich wieder sehr sehr Ernst - das ich für mich lernen muss, dass ich auch mal Prioritäten setzen muss...
und wie oben schon gesagt auch mal zu mir "Nein!" sagen ...
Es geht halt dann eben doch nicht immer alles auf einmal.
Und das ist einer meiner größten Schwächen...
ich will immer alles direkt auf einmal.
Ich setzte mir was in den Kopf,
und dann will ich das auf biegen und brechen auch wirklich schaffen.
Und wenn ich es nicht schaffe, dann hab ich irgendwie immer wieder das Gefühl versagt zu haben.
Aber das ist ja völliger Schwachsinn.
Ich mach mich da immer selbst viel zu sehr fertig,
und mache mir dann im nachhinein viel zu viele Gedanken.
 
Und typisch für mich ist es natürlich auch,
dass ich das ganze erst um 5 vor 12 bemerke.
Wobei es diesmal sogar eher 1 vor 12 ist.
 
Aber jetzt muss ich selbst mal auf die Notbremse treten.
Es geht so nicht weiter!
Und aus dem Grund habe ich für mich selbst jetzt n Entschluss gefasst,
der mir wirklich sehr sehr schwer fiel,
und mich viele schlaflose Nächte gekostet hat.
Das Ding mit der Spendenaktion werde ich jetzt ganz langsam angehen.
Das geplante Benefiz-Fest wird ebenfalls verschoben.
Auch auf die Gefahr hin, dass wir es dann sehr wahrscheinlich nicht bis nächstes Jahr schaffen..
Selbst wenn ich es schaffen würde,
würde ich dann wahrscheinlich danach zusammenbrechen..
und das bringt Jerry noch weniger etwas.
 
Wir müssen uns jetzt erstmal als Familie auf die anstehende Herz-Operation konzentrieren,
die in 3 Wochen schon ansteht.
Angesichts von Jerrys Gesundheitszustand, wächst meine Angst da noch mehr.
Und dann muss ich erstmal wieder einen Kopf für die Ausbildung bekommen,
und wenn wir eine neue Wohnung gefunden haben,
werde ich auch wieder um einiges entspannter sein.
 
Wie gesagt, ich setzte für mich Prioritäten, die auch Jerry zu Gute kommen.
Lieber soll er eine entspannte Mama haben,
als eine die total gestresst ist, und gar nicht weiß wo ihr der Kopf steht...
und den Blick für das wesentliche verliert.
Der Räuber spürt den ganzen Stress natürlich auch.

Und das möchte ich nicht.
Das ist mir das ganze nicht wert.
Wie gesagt, dass soll jetzt nicht heißen, dass ich alles abblase... nein, nein,nein...
es soll nur heißen,
das ich jetzt erstmal einen langsameren Gang einlege,
und den Blick für die klitzekleinen Dinge im Leben wiederfinde.
Es macht mich sehr traurig, dass ich diesen Blick fast aus den Augen verloren habe.
Ich möchte wieder entspannt sein...
ich möchte wieder Hobbys nachgehen können...
ich möchte wieder auf mich achten,
und für Jerry ausgeglichen sein, und für ihn ganz ganz ganz viel Zeit haben.
Ich möchte meine Familie wieder genießen können,

 
und ich möchte nicht mehr das Gefühl haben,
dass ich allem nicht mehr gerecht werde.
Und das mir irgendwie alles aus der Hand zu gleiten scheint,
und all das was mir ganz  eigentlich ganz besonders wichtig ist,
irgendwie in den Hintergrund gerät.
Ich möchte das Gefühl von Sicherheit haben.
Von Hoffnung.
Und dann kann ich auch alles andere wieder angehen.

Dieses Gefühl von Rastlosigkeit ist fürchterlich.
Die letzten Monate oder das letzte Jahr,
schein ich gar nicht mehr wirklich richtig entspannen zu können.
Ständig dreht sich  mein Kopf um Dinge, die alle noch darauf warten erledigt zu werden... und irgendwie werden es immer mehr anstatt weniger.
Ich liege nachts wach,
weil ständig Dinge in meinen Kopf herum wirren.
Es macht einfach keinen Spaß mehr.
Und ich möchte die Dinge mit Spaß und Freude angehen,
nicht mit Stress und Druck.
Ich möchte meine Familie genießen können!

Versteht ihr was ich meine?


Liebst
die Nike
 

9 Kommentare:

  1. Ach Nike <3 nehmt euch alle Zeit der Welt, die ihr braucht, ihr, eure Familie und eure Gesundheit haben absoluten Vorrang. Ich kenne das auch - ich MÖCHTE alles machen und helfen und tun und dann merke ich, dass ich am absoluten Limit angelangt bin.
    Ich habe auch kürzlich die Reissleine gezogen und mache nun eins nach dem anderen.
    Und es hat mir niemand übel genommen - im Gegenteil, das versteht jeder.
    Ich drück euch feste und alle meine Daumen für die OP ...
    Alles, alles Liebe und GUTE <3
    Ilka

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  2. Ich lese gerne deinen Blog und weiss aus eigener Erfahrung, das man manchmal im Leben seinen Kraft einteilen muss, weil es Probleme gibt, die man lösen muss aber die ein zuviel an Kraft verbrauchen.

    Deswegen nimm dir soviel Zeit wie du brauchst für dich und deine Familie.

    Drücke dir ganz fest die Daumen und wünsche dir alles liebe
    carlinda

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  3. Hallo,
    eigentlich bin ich ja eher stiller Leser hier, aber nun schreibe ich doch mal was.

    Mir hat mal jemand gesagt: Den Kindern kann es nur gut gehen, wenn es den Eltern auch gut geht

    Da ist soviel dran und das muss man erstmal lernen: Wenn es dir nicht gut geht, du gestresst, übermüdet etc. bist, dann kannst du keine Entspannte und gelassene Mama sein...also höre gut auf dein Bauchgefühl, leg Pausen ein und lass auch mal was liegen oder sage Nein!

    Ich musste das auch erst lernen, aber das bringt viel Lebensqualität.
    Bei uns hilft es zu versuchen möglichst wenig feste Termine pro Woche zu legen: wenn uns danach ist, können wir spontan immer noch mehr Termine machen, aber wenn wir viele feste Termine haben und merken es wird stressig ist es immer doof etwas abzusagen.
    Dann musste ich lernen, dass auch mal ein Korb Wäsche nicht direkt gefaltet wird- alles was ich bis Nachmittag nicht fertig habe bleibt bis zum nächsten Tag liegen- der Nachmittag gehört der Familie...
    und wir als familie fliehen regelmäßig aus dem Alltag und lassen es uns für ein Wochenende gut gehen.

    Ich hoffe da ist für dich etwas brauchbares dabei:)
    Ganz liebe Grüße

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    1. lustig, oder? Denn eigentlich weiß man das ja selber ...zumindest ich..und eiiiifentlich weiß ich auch schon länger das i gewisse Dinge langsamer angehen muss...und Jerry ist so ein feinfühliges Wesen in diesem Punkt!unglaublich..aber ich merk jetzt schon die letzten Tage wo ich nur "krank sein dürft" und mich um nix anderes groß gekümmert habe bin i schon wesentlich entspannter ..denke ich krieg mein kleines Problem in den Griff :) lg Nike

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  4. Machen´s langsam!! Frau Wirbelwind ;-).
    Dann kommt alles andere auch geschwind...*hachbinichportisch*

    Ich kenne sowas auch...und dann kommt der Körper und zeigt einem ganz DICKE den MITTELFINGER
    und macht schlapp...letztendlich leiden dann ALLE darunter...mir hat mal von We*le*da Neurodoron geholfen was ich längere Zeit genommen habe es ist KEIN Chemiescheiß und OHNE abhängig zu werden um wieder ins Gleichgewicht zu kommen und mir selber "auferzwungene Ruhe Pausen"... z.B.Mittagspause (Telefon und Handy AUS!!! machen und wenn ich einfach weggepennt bin...dann brauchte icht das auch...hinterher ne Zuckerdrönung wegen Kreislauf und muffel Laune und dann gings weiter...
    und wenn ich merke das meine Schultern/Nacken wieder anfangen zu schmerzen so das ich wieder perverse kotz-kopf-schmerzen bekomme dann helfen mir Schüßlersalze Nr.3 oder Nr. 7 alles auf natürlicher Basis und machen NICHT abhängig sie unterstützen den Körper nur dabei wieder ins Gleichgewicht zu kommen.
    Ich drück Euch GANZ FESTE die DAUMEN für die OP.

    Liebe Grüße, Sarah anonym da bloglos

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    1. Frau Wirbelwind? Das gefällt mir :) glaub i ändert gleich ma mein whats App Namen xD ...deine Tipps werd ich ma ausprobieren ...;) lg und i mag deine Kommentare auch Bloglos :-p

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  5. Hallo!
    Hast hier einen sehr herzlichen Blog und einen Eintrag zum nachdenken - hast vollkommen recht.
    Habe vor kurzem einen Tag gehabt, an dem der MiniHeld fast drei Stunden Mittagschlaf gemacht hatte! - Was hab ich in der Zeit getan? Gar nichts, mir war von innenher so unangenehm und fast schon deprissiv. Das kommt einfach davon. Zu viel und irgendwann ist dann halt Schluss. Konnte selbst die Ruhe nicht genießen.
    Mach das was du für richtig hälts...

    Liebe Grüße
    aus dem HeldenNest

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  6. Mir ging es bis vor 2 Jahren genauso wie du, soviel Baustellen im Leben, immer krank und am Rande meiner Kräfte. Dann auf einmal geriet alles ins Lot und die Baustellen wurden weniger und verschwanden dann. Ich konnte dem gar nicht trauen, ich musste ständig für irgendwas kämpfen, ständig Umwege, nichts gradlinig (trotzdem meist glücklich) und jetzt soll das vorbei sein? Komisches Gefühl war das. Und schon nach kurzer Zeit fiel ich wieder in alte Muster. Zusatzausbildung machen, kann doch nicht ewig HEP bleiben, ALLE bilden sich doch fort etc. Was n Quatsch , Reißleine ziehen und Ruhe genießen können. Zeit haben für Seelendinge wie Familie, Freunde und Zeit mit mir selber...

    Du bist toll, tolles Räuberkind und einen tollen Helden. Das ist das Fundament, Baustellen gibt es immer aber Prioritäten setzen wir uns selber und du machst alles richtig <3

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  7. Ja, Pausen sind wichtig. Aber du musst das nich von heute auf morgen lernen. Du darfst auch mal scheitern XD

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♥ Und jetzt bist du dran ..♥ Danke dir für deine Worte..