Freitag, 8. September 2017

bye, bye ! Jerrys Welt zieht um!


Ihr Lieben , 

an dieser Stelle sag ich Tschüss und auf Wiedersehen! Aber Jerrys Welt, zieht nach langer Pause um .... ! 
Dort gibt es aber nun regelmässig wieder etwas zu lesen. 


HIER ENTLANG ! 




Und HEUTE ist dort das große Blog-Revival... 
mit Gewinnspiel ;) 

Falls ihr weiter teil sein wollt von uns, dann folgt uns doch und seit dabei wenn Jerrys Welt seine neue Tür eröffnet.... 
 :) Wir würden uns wirklich sehr freuen 




Montag, 2. Mai 2016

Ungewollte Veränderungen...


Wie ich schon in meinem letzten Post angedeutet habe, 
stehen derzeit bei uns alle Zeichen auf Veränderungen. 

Dieses leider gezwungener Maßen. 
Vor einem Jahr waren wir voller Freude, dass wir nach fast 3 Jahren suchen endlich unser neues zu Hause gefunden hatten. 
Wir steckten hier viel Liebe, Zeit und Energie rein. 
(und natürlich Kosten) 

Damals dachte ich, 
wir hätten mit unserer Vermieterin n 6er im Lotto gehabt. 
Hey... Sozialpädagogin.
Wenn Verständnis... dann wohl von ihr!

Tjaaa... 
Das ging ca. 8 Monate gut... 
mit der Geburt vom Muckel wurde irgendwie alles plötzlich anders. 

Es fing mit Kleinigkeiten ihrerseits an, 

allerdings hatten wir es zu diesem Zeitpunkt noch nicht als Sticheleien empfunden. 
Wir dachten uns nur, 
Die Sonne fehlt ihr. 
Ganz Gewiss. 
Wir dachten uns einfach nichts weiter. 
Denn wenn sonst etwas war, konnte man ja immer miteinander reden. 
Also blieben wir weiter freundlich, 
und sagten uns die Zeit wird es schon richten. 

Leider wurden ihre Aktionen immer schlimmer. 
Den Höhepunkt brachte sie wirklich, 
als Sie meinte morgens um 6 Uhr mit ganzer Gewalt gegen den Rollo vom Räuber zu hämmern der noch friedlich schlief. 
Mehrmals. 
Der ärmste sass im Bett und wusste gar nicht wie ihm geschah. 
Selbst ich zitterte am ganzen Körper und schrie sie an, 
dass Sie gefälligst aufhören soll. 
Das tat sie dann auch. 
Am Nachmittag wollten wir das Gespräch mit ihr suchen... 
ganz in Ruhe!
Leider wimmelte Sie uns sofort ab. 
Ich fragte Sie was das sollte... 
und es eskalierte nur noch.
Wir wurden von ihr als behindert beschimpft, 

und wenn wir uns um unsere Kinder kümmern würden, 
dann könnte Sie ja auch mal ausschlafen usw. 
(Man könnte meinen, es sollte ihr klar gewesen sein, dass Kinder nicht unbedingt bis 10 Uhr schlafen ) 
All dies äußerte die gute Dame vor Zeugen ;).

Uns war klar... 
wir müssen uns nach etwas Neuem umschauen. 
1 oder 2 Wochen später flatterte die Kündigung ihrerseits in unseren Briefkasten. 
(Für die, die sich Fragen ob es Rechtens ist... ist es .... klick hier..) 
Wir können bis heute nicht verstehen, was eigentlich genau Ihr Problem plötzlich mit uns ist. 
Soll es wirklich nur daran liegen, dass der Räuber ihr zu laut ist? 
Sie hat nicht einmal ein Gespräch mit uns gesucht. 

Das traurigste an der ganzen Geschichte ist eigentlich, 
dass der Räuber am meisten darunter leidet. 
Ihm geht es zur Zeit gar nicht gut. 
Er fängt wieder an, seinen Kopf zu knallen... hauch sich wieder vermehrt seine Becher oder Schüsseln gegen den Kopf.... isst wieder vermehrt Erde, wirft wieder Stühle 1000001 mal um am Tag, wird oft wieder nachts weinend wach... 
auch sein Essverhalten hat sich verändert. Für seine Verhältnisse ist er zur Zeit nur mäßig gut (nicht immer, aber es ist auffällig) ... 
Er akzeptiert grundsätzlich gar keine Grenzen und Nein mehr, und er haut und klopft so extrem wie noch nie gegen Heizungen, Türen und Fenstern.

Sie hat alles durch ihr Verhalten noch viel schlimmer gemacht. 

Es macht uns einfach so sauer. 
Jerry hatte schon genug Veränderung mit Noel an die er sich erst gewöhnen musste und auch noch muss. 
Und jetzt ist dann da auch noch dieser Terror... 
und bald ändert sich sein zu Hause wieder komplett. 


Jerry musste im letzten Jahr sooooviele Veränderungen mitmachen! 


Wieviel Veränderungen kann man einem autistischen Kind in dieser kurzen Zeit zumuten? 
Es bricht uns wirklich das Herz. 





Auf der einen Seite wollen wir hier natürlich so schnell wie möglich raus... 
aber auf der anderen Seite müssen wir auch erstmal etwas passendes finden. 
Wir können nun mal nicht jede Wohnung nehmen... 
und nicht jeder Vermieter verfällt in pure Freude wenn er 
hört, dass die Mietinteressenten ein Kind mit Behinderung haben! Muss man leider so sagen. 
Zudem kommt, dass der Wohnungsmarkt hier bei uns eher Bescheiden ist. 

Natürlich denkt sich jetzt manch einer... 
"Hey, warum baut oder kauft ihr nicht!?"
Würden wir natürlich gerne machen, 
nur so lange ich noch nicht mit meiner Ausbildung fertig bin und keine feste Arbeit habe ist uns das Risiko einfach zu groß. 
Aber es wird passieren. 
Unser 5 Jahres plan steht :).. 
Nur vorher muss eben noch was für die Zwischenzeit her.  

Die Woche hat unsere Vermieterin die nächste Aktion gebracht.
Da hat sie an unserem Gartentor einfach mal ein Vorhängeschloss angebracht, so dass wir nicht mehr durch den Garten rein und raus können.

Der Mieterschutzbund kümmert sich aber zum Glück nun darum und setzt ihr eine Frist. Wenn sie dieser nicht nach kommt, werden wir das Schloss selbst mit Hilfe von Bolzenschneider entfernen. 


Wir hoffen das wir hier bald.. sehr bald Ruhe rein bekommen und endlich was passendes finden. 
Ist gar nicht so einfach.. 
Der Räuber soll aber endlich seine verdiente Ruhe bekommen. 




Ich hab in letzter Zeit viele Gespräche gesucht bezüglich Jerrys Verhalten, 
auch um  mein eigens Verhalten ihm gegenüber noch einmal zu reflektieren. 
Nächste Woche steht noch mal eins an. 
Bis dahin werden wir versuchen das Jerry täglich 1 Stunde wirklich nur mit  mir hat. 

Okay, jetzt die Tage ist eher schwierig. 
Beide Kinder haben Durchfall.... 
Noel nicht ganz so schlimm wie Jerry... 
Durfte den ärmsten heute von der Schule abholen,
und dann gings erst Mal zum Arzt Elektrolylösung etc. holen, 
da er sehr sehr schlecht trinkt. 

Ich hoffe auch das haben wir bald durch.
Wir werden das alles schon schaffen.. 

wer unseren Blog schon länger folgt weiß, dass wir schon ganz anderes geschafft haben. 



Liebst 
die Nike 

Montag, 25. April 2016

Glücksmomente der Woche ...


und schwups sind schon wieder 2 Monate vergangen seit meinem letzten Post.
Manno. Das muss sich einfach ändern. 
Das fast tägliche bloggen wie es einmal war, werde ich wohl in absehbarer Zukunft nicht mehr schaffen. 
Dessen muss ich  mir glaub ich einfach mal bewusst werden ;)


Aber ich habe mir fest vorgenommen, mich nun min. einmal die Woche auf die Glückmomente der Woche zu konzentrieren.

Der Blog war/ist für mich ja eigentlich immer so etwas wie mein persönlicher Seelenbalsam gewesen. 
Mit Hilfe des Schreibens konnte ich viel verarbeiten.
Ich habe gelernt mich auf das wesentliche zu konzentrieren.
Aber hier steckt auch viel Liebe und noch mehr Kraft und Energie drin. 
Es tut mir heute noch oft gut, 
mich einfach hinzusetzen und unseren Blog durch zu scrollen. 
Grade in so Momenten des Lebens, 
wo eigentlich nichts so wirklich so läuft, 
wie es eigentlich sollte. 

Und an diesem Punkt sind wir aktuell so stark wie schon lange nicht mehr.

Die Zeichen stehen wieder auf Veränderung. 
Ungewollt.
Und viel zu plötzlich.
Das schlimmste daran ist dieser Zeitdruck im Nacken. 

Warum und Wieso, 
erzähle ich in einem anderen Post.
Die uns bei Instagram folgen und mit mir auf Facebook befreundet sind, 
haben es ja schon  mitbekommen. 

In diesem Post soll es wirklich um die Glückmomente der Woche gehen. 


Und da haben wir einen ganz besonderen Augenblick. 
Der Räuber und der Muckel. 

Ein Moment der mich alles für ein paar Stunden vergessen lassen hat...
das zu einer Zeit wie dieser.

Diese kleinen kostbaren Momente geben mir auch Nachhaltig einfach die meiste Kraft und dieses Mal konnte ich einen davon einfangen. 


Liebst 
die Nike 








Donnerstag, 18. Februar 2016

Lecker Schmecker: Kuchenrezept

Am Wochenende habe ich für mich und meine Liebsten einen Kuchen gebacken. 
Im Moment werden hier natürlich Kuchen bevorzugt die RuckZuck gehen.  

Ich habe mir das Rezept irgendwann mal aus dem Internet heraus geschrieben und seitdem wartete es auf meiner ellenlanger Liste " unbedingt ausprobieren" darauf von mir nach gebacken zu werden. 
Leider weiß ich gar nicht mehr, woher das Rezept ursprünglich stammt ... 


Es ist ein Zitronen-Mascarpone-Kuchen mit süß/salzigem Pistazientopping
Ich finde ja er passt aufgrund seiner frische wunderbar jetzt in den Frühling, der hoffentlich nicht mehr allzu lange auf sich warten lässt. 




DU BRAUCHST: 

Fett und Mehl für die Form
1 Bio-Zitrone
200 g Mehl
1 TL Backpulver
125 g weiche Butter
200 g Zucker
2 Eier (Gr. M)
150 g Mascarpone
125 g geröstete und gesalzene Pistazien in der Schale
150 g Puderzucker
1 Kastenform (30 cm lang)

DU MACHST :
 Kastenform fetten und mit Mehl ausstäuben. Backofen vorheizen (E-Herd: 180 °C/Umluft: 150 °C. Zitrone spülst du heiß ab und die Schale fein abreiben. Zitrone halbieren und Saft auspressen. Mehl und Backpulver mischen. Butter und Zucker mit den Schneebesen des Rührgeräts ca. 5 Minuten cremig rühren.

 2 Eier einzeln je ca. 1 Minute unterrühren. Mascarpone, Mehlmischung, Zitronensaft und -schale zugeben und nur noch kurz zum glatten Teig verrühren. Teig in die Kastenform füllen und glatt streichen. Im heißen Ofen 50–60 Minuten backen. Mit der Stäbchenprobe überprüfen. Kuchen aus dem Ofen nehmen, ca. 10 Minuten in der Form ruhen lassen, dann aus der Form stürzen und  auskühlen lassen.

Pistazien aus den Schalen lösen. Für das Topping Puderzucker und 3 EL Wasser glatt rühren. Zuckerguss mit einem Esslöffel dick auf dem Kuchen verteilen und mit Pistazien bestreuen. Trocknen lassen und in Scheiben schneiden.
Und schmecken lassen 

Liebst 
die Nike 



Donnerstag, 11. Februar 2016

Räuberkind alias Großer Bruder

Zu aller erst, meine Kinder scheinen es grundsätzlich zu riechen, wenn hier Ruhe ist und ich mir einen Chai mache und der Plan eigentlich ist, mich an den Laptop zu setzten und zu bloggen. Kaum hab ich den Blog geöffnet, macht mir einer von den beiden einen Strich durch die Rechnung. Nach meinem letzten Post fing ich Abends schon an diesen hier zu verfassen. Ich glaube, dass ist der Post für den ich am meisten Zeit brauchte :D ! Heute aber, hab ich es endlich geschafft! 6 Wochen später :D  .... ab zum Thema! 

Viele fragen sich ja: Wie macht sich das Räuberkind eigentlich als großer Bruder? 
Hat er Probleme  mit der neuen Situation? Akzeptiert er den kleinen Muckel? Und vor allem, ist er eifersüchtig? 

Die Fragen sind natürlich berechtigt. Immerhin war unser Räuberkind 7,5 Jahre lang unser Prinz. All meine Aufmerskamkeit galt nur ihm. Wie muss es für ihn sein, wenn dieses Privileg von einen auf den anderen Tag verschwindet? Es fing ja schon in der Schwangerschaft an, dass ich nicht mehr so konnte, wie ich es eigentlich wollte und er es gewohnt war. 
Ich denke, die Schwangerschaft war schon hart für ihn. Denn er konnte nicht richtig nachvollziehen, was da eigentlich mit mir und in meinem Bauch passiert. Er sah zwar, dass mein Bauch immer dicker und runder wurde und nahm auch ein paar Bewegungen vom Muckelchen wahr..  aber wie sollte er das nachvollziehen können? Das da drin in Mamas Bauch sein kleiner Bruder heran wächst. Wie sollte er auch? Immerhin ist dieses Wunder ja auch für uns alle immer wieder aufs neue unvorstellbar.
Wir waren natürlich alle mega gespannt wie der Räuber reagieren wird. Jeder hatte da seine ganz eigene Vorstellungen. Ich war mir zum Beispiel sicher, dass er ihm erstmal gar nicht so große Beachtung schenken wird. Er würde sehen, ah okay .. da ist n kleines Baby ... mir egal... der macht ja eh nix... ist langweilig! Mit der Zeit bzw mit paar Tagen wird dann allmählich die Eifersucht kommen. Da war ich mir 100%zig sicher. Denn als der Held damals in unser Leben kam, war er die ersten 2 Wochen auch leicht eifersüchtig ;). 

Und plötzlich .. 9 Monate später ist da auf einmal dieser kleiner Wurm. Dem natürlich erstmal all die Aufmerksamkeit galt. 
Da es mir körperlich ja nicht ganz so gut ging, hatten wir uns entschlossen das Kennenlernen auf den Samstag zu legen. Donnerstag Abend kam der kleine Mann ja auf die Welt. 
Ich war mega aufgeregt. Der Held erzählte mir ja schon, das er dem Räuber am Freitag morgens ein Bild von Noel gezeigt hat und ihm erzählt hat, dass er nun großer Bruder sei. Da strahlte er wohl wie ein Honigkuchenpferd und schaute zum Papa und aufs Bild, zum Papa und aufs Bild und das immer wieder. Dann klatschte er in die Hände und freute sich weiterhin, als der Held ihm erzählte, dass sie uns am nächsten Tag besuchen kommen. 

Als ich das hörte, war ich mir mit meiner Theorie gar nicht mehr so sicher. Und so war es dann auch.
Ich hörte die beiden schon im Zimmer kommen... Jerry ist unüberhörbar.. Vorallem wenn er mit seinem Rolli ankommt. Mit absoluter Begeisterung haut er nämlich immer auf seinem Speichenschutz rum. 
Die beiden kamen rein. Ich saß im Bett und Noel lag vor mir. Der Räuber kam freudestrahlend zu uns ans Bett und nahm sofort Kontakt mit Noel auf. Er bestaunte ihn, grinste und war sichtlich mega stolz!  Auch Noel beobachtete seinen großen Bruder und fand die lustigen Geräusche die er von sich gibt sehr spannend.  
Es war wirklich so ein tolles Gefühl, seine beiden Schätze so zu sehen. 


Nun ist es natürlich auch interessant, wie wir uns hier zu Hause eingelebt haben. Wie kommt der Räuber denn nun genau im Alltag mit der Situation zu recht?
Da merkt man schon, wie ich befürchtet hatte das die ersten Wochen schon Eifersucht mitspielte. Jerry war sehr fordernd in seinem ganzen Verhalten baute viel Mist und ging mir gegenüber absolut auf Abstand. 
Er kam nicht mehr zum kuscheln, strahlte mich nicht mehr so an wie vorher und wenn ich zu ihm kam, blockte er total ab und schob mich weg. Ich wurde auch vermehrt gekniffen oder es wurde auch mal gehauen. 
Es war wahnsinnig schwer für uns beide. Ich versuchte ihn überall mit einzubeziehen, aber der Papa war einfach die Nummer 1. Klar, er konnte sich um den Räuber kümmern. Konnte mit ihm rumtoben usw. 
Ich war durch den Kaiserschnitt ja noch sehr eingeschränkt und hatte fast 3 Wochen lang noch Schmerzen. 
Es war für mich ganz ganz schlimm. Ich  machte mir Vorwürfe. Große Vorwürfe. Hatte Angst, dass das alles nun vorbei ist. Das ich unsere ganz besondere Beziehung aufs Spiel gesetzt habe, und das es wohl nie wieder mehr so sein würde. Ich hab am Anfang wirklich viel geweint. Fühlte mich schrecklich. Ja, ich fühlte mich vollkommen als Versagerin. Ich würde niiiiemals beiden gleich gerecht werden. Vor allem auch in diesen akut Situationen. Wo er mich mit seiner Sturrheit wirklich an den Rand der Verzweiflung bringt. Ich komm mit dieser dauerhaften Provokation meiner Nerven wirklich nur schwer zu recht. Dann der kleine Muckel der ab Nachmittags nur noch am brüllen war bis in die Nacht hinein. Das war für unserer aller Nerven natürlich nicht grade Entspannend. 

Dass Jerry das alles nicht böse meint, dessen war ich mir bewusst. Er wollte mir klar zu verstehen geben, dass er unzufrieden mit der Situation ist. Und wie sollte er es mir auch anders sagen, da er ja nach wie vor nicht spricht?! Viele meinten ja, er würde von dieser Situation nun großer Bruder zu sein nur profitieren. Dessen war ich mir am Anfang auch sicher... in dieser Situation sah ich das ganz anders. Auch jetzt hab ich manchmal noch diesen kleinen Stich im Herz, wenn ich nicht sofort so reagieren kann wie es in der Vergangenheit der Fall war. Das ist eben auch so eine neue Situation. 

Oft war ich sicherlich ihm gegenüber auch sehr unfair, aber wenn wir beide uns beruhigt haben, versuch ich ihm immer zu erklären, warum ich in dem Moment so reagiert habe. Das es nicht richtig war. Aber genauso erkläre ich ihm, dass ich sein Verhalten in diesem Moment auch nicht richtig finde. Er ist nun der große Bruder. Und das ist was ganz besonders. 

Wie gesagt, es war hart für uns beide. Aber mit der Zeit wurde es immer besser. Ich ließ ihm die Zeit, die er brauchte um mit der neuen Situation zu recht zu kommen. Er musste lernen damit umzugehen. Aber auch für mich, war und ist es noch immer absolutes Neuland 2fach Mutti zu sein. Auch in diese Situation muss ich erst noch richtig hinein wachsen. Dies bedarf einfach Zeit. Nichts geht von heute auf morgen. Ich hab mit der Zeit gelernt, dass ich einfach gewisse Ansprüche an mich selber herunter schrauben muss. Oft sitze ich abends hier und lass den ganzen Tag nochmal Revue passieren und reflektiere mein Verhalten. Grade an so Tagen wie gestern z.B. wo auch bei mir die Nerven mal blank liegen und es die Liebsten abbekommen. 

Aber wie gesagt, alles in allem packen wir den Alltag. Der Räuber kann auch mir mittlerweile wieder zeigen, dass er mich lieb hat. Kommt wieder zu mir, und reißt mich an sich und gibt mir einen seiner nassen Schmatzer und strahlt mich an. Auch ich darf mittlerweile wieder auf ihn zu gehen, ihn umarmen, knutschen und mich abends auch wieder mit zu ihm ins Bett legen und noch etwas kuscheln. Das geht natürlich nicht jeden Abend, denn der kleine Muckel hat natürlich auch meist um diese Uhrzeit Hunger.  Es ist so schön zu sehen, wie er mittlerweile mit der Situation zu Recht kommt. Jetzt grade im Moment schlummert der Muckel und das Räuberkind hör ich aus seinem Kinderzimmer laut lachen. Balsam für das Mamaherz. 

Der Räuber ist ein ganz toller großer Bruder. Ganz oft kommt er und schaut nach dem kleinen Muckel wenn er weint. Er umarmt ihn, gibt ihm Küsschen. Es ist unglaublich schön diese Momente zu sehen. Leider gibt es davon aber noch nicht sehr viele Bilder, da der Papa ja wieder arbeiten ist und ich doch noch mit aufpassen beschäftigt bin. Der Räuber ist mit seiner Liebe doch ganz oft noch sehr überschwänglich und muss ihn da doch noch etwas bremsen ;). An der Rücksichtnahme müssen wir auch noch etwas arbeiten. Der Räuber ist laut. Sehr laut. Und Noel tut es eigentlich nicht groß stören und ist da schon hart im nehmen.. aber wenn er grade am einschlafen ist, dann kommt er so nur sehr schwer runter. Daher gilt hier, wenn der Muckel grade einschläft oder grade eingeschlafen ist, wird eben im Zimmer gespielt. 





Das ist für den Räuber noch sehr ungewohnt. Ins Schlafzimmer kann ich den kleinen leider nicht legen, da er sofort wach wird wenn er merkt das ich nicht in der Nähe bin. Ohne Mama geht halt gar nichts ;). Aber ich denke, das kleine Problem werden wir auch in den Griff bekommen. Oder wir wachsen einfach aus der Situation hinaus ;).. immerhin wird der Muckel so schnell groß. Wenn ich mir vorstelle, das er nun schon fast 11 Wochen bei uns ist. Wahnsinn.  


Liebst 
die Nike 







Mittwoch, 30. Dezember 2015

Das Gefühl von absoluter Erfüllung


Ihr Lieben,

endlich komme ich mal dazu auch hier die freudige Nachricht zu überbringen, 
dass unsere kleine Babyraupe am 26.11.2015 und um 19:19 endlich in unsere kleine Räuberfamilie gepurzelt ist. 
Die meisten von euch haben es ohnehin ja bereits mitbekommen! 
Aber ich finde, es gehört einfach nochmal ein Extra-Post dazu.. 





Der kleine Mann , der übrigens Noel Lerido heißt,  hat ja nun sehr spannend gemacht und uns alle ganz schön auf die Folter gespannt.
Die letzten Wochen hatte ich ja schon mit vorzeitigen Wehen zu kämpfen und war ja auch kurzzeitig deswegen im Krankenhaus - Auslöser dafür waren allerdings seine fallenden Herztöne. 
Hinterher stellte sich aber raus, dass alles völlig in Ordnung war. 
 Wir alle waren uns so sicher, dass er ganz bestimmt früher kommen wird. 
Vor allem weil es ab der 37.ssw anfing relativ regelmässig zu werden . Die Abstände waren  zwischendurch doch immer mal paar Stunden lang  6 min - 
es tat sich aber absolut nichts. 
Bei jeder Vorsorgeuntersuchung wo es hieß "da muss sich noch einiges tun" war ich ganz schön enttäuscht und wünschte mir wirklich noch das Ende herbei. 
1.wollte ich endlich dieses kleine Geschöpf in meinen Armen halten und knuddeln und küssen 
und 2. wurde es mit dem Räuberkind hier immer anstrengender.


Tja was soll ich sagen? Der kleine Mann ließ sich tatsächlich 4 Tage länger Zeit. 
ET war der 22.11. und ab dem 22.11. bin ich ins Krankenhaus gefahren zur Vorsorge. 
Dort waren auch ein paar Wehen zu sehen, aber absolut nicht Muttermund wirksam. 
Am 25.11. dann der nächste Termin wo mich  meine Schwiegermama hinfuhr - denn Auto fahren ließ mich hier niemand mehr.
Auf dem CTG waren dann tatsächlich endlich schöne regelmässige Wehen zu sehen die ich auch weiterhin deutlich spürte. 
Mit dem freuen hab ich aber noch etwas gewartet, da wir das ja schon öfters hatten und paar Stunden später war der Spuck dann wieder vorbei. 
Mittags beschloss ich dann meiner Hebamme nochmal zu schreiben, 
da ich wirklich alles mögliche ausprobiert habe um die Wehen richtig in Gang zu bringen. 
Nichts half.
Weder heiße Wanne, noch viel spazieren, weder Treppen, noch irgendwelche Wehenfördernden Tees oder Zimt oder sonst was. 
Sie empfahl mir dann einen Mix aus 2 verschiedenen Tabletten die ich im wechsel alle 2 Stunden nehmen sollte.
Leider bekamen wir aber in der Apotheke nur das eine Paar, die anderen waren nicht vorrätig und mussten bestellt werden. 
Dazu sollte es aber dann nicht mehr kommen :) 
Am 25.11. wurden die Wehen dank der Tabletten ziemlich schnell stärker. Gegen 21 Uhr hab ich das dem Held erzählt dass ich denke, dass es tatsächlich sein könnte, dass es diese Nacht losgeht. Daraufhin beschloss er doch nochmal eine Runde schlafen zu gehen :) .. das war gegen 21 Uhr.  
Die Abstände hatten sich kaum verändert .. waren nach wie vor bei alle 6 min. und ich bin die ganze Nacht brav alle 2 Stunden aufgestanden um meine Tablette zu schlucken. 
um 6:20 wurde ich plötzlich wach, weil ich so ein Gefühl hatte das meine Fruchtblase geplatzt sein könnte.. war noch auf Toilette.. aber nichts!
Die nächste Wehe kam um 6:26 und um 6:29 machte es plötzlich nur noch platsch und ich rief dem Held nur noch zu " Ich brauch ein Handtuch!" 
Er hatte das erst gar nicht gecheckt und war gar nicht richtig wach... 
erst beim 3. mal das ich ein Handtuch brauch hat er es langsam verstanden und kam rüber ins Wohnzimmer (wo ich die letzten Wochen nur noch schlafen konnte, weil mein Rücken mich im Bett umgebracht hat) gerannt mit einem Handtuch. 
Das Räuberkind schlief noch tief und fest. 
Wir riefen die Oma an, die sich dann auch sofort auf den Weg machte und innerhalb von 15 min bei uns war. 
Ich hatte schlagartig mit dem Platzen der Fruchtblase Wehen in 2 Minuten Abständen und wurde langsam etwas nervös, ließ mir aber nichts anmerken, da ich wusste das der Held dann noch hippeliger wird und wir noch durch den Berufsverkehr mussten. 
Als wir dann auch noch die Fahrschule vor uns hatten und jede einzige rote Ampel mitgenommen wurde hab ich mich Noel schon im Auto auf der Landstraße gebären sehen... :D ... aber wir haben es tatsächlich noch rechtzeitig nach Gießen geschafft und mein Muttermund öffnete sich auf 2 cm. 
Den Tag zuvor war alles noch zu... daher freuten wir uns. 
Mein größter Wunsch war ja, mit dem Held zusammen eine normale Geburt zu meistern. 
Die Wehen wurden immer heftiger bzw quasi schon unerträglich und ich hatte teilweise kaum Pause dazwischen. Die eine war vorbei, da kam schon die nächste. Bewegen konnt und wollt ich mich schon überhaupt nicht mehr... 
der Muttermundbefund änderte sich aber leider quasi fast gar nicht... 
und die Herztöne vom Muckelchen fielen leider auch mit jeder Wehe mehr. 
Man beschloss mir kurzzeitig einen Wehenhemmer zu geben, um ihm eine Pause zu geben. 
Leider war dem Held und mir klar, was das ganze Bedeutet wenn das so weiterging. 
Fallende Herztöne bei Geburt waren auch schon beim Räuberkind die Gründe warum man sich für einen Notkaiserschnitt entschied. 

Die Hebamme fragte mich vorher zum 1000 Mal ob ich eine PDA möchte. 
Vorher hab ich immer gesagt, ich möchte es ohne schaffen. Aber auch, weil ich eine panische Angst davor hatte .. leider war ich aber nach den fast 9 Stunden am Ende meiner Kräfte, dass ich danach nur noch geschrien habe.... 
ich zitterte am ganzen Körper. 
Ob es durch das Medikament kam oder vor Angst war in dem Moment nicht klar. 
Mittlerweile wechselte die Hebamme und sie meinte nur noch, ich solle doch jetzt ma Ruhe halten, dass ich mich nicht bewegen darf. 
Diese flaumte ich nur noch an, dass ich es garantiert nicht aus Spaß an der Freud mache. 
Der Held hielt fleißig meine Hand und strahlte eine Ruhe aus, die ich absolut gebraucht habe. 
Ohne ihn, hätte ich das ganze garantiert nicht geschafft. 

Wer aber vom Team absolut Klasse war, war der Anästhesist.
Ein absolut lustiger Kerl, der mir durch seine lockere Art ganz viel Angst nahm bei der PDA. 
Okay, seine Aussage er habe bereits seit 4 Tagen Schluckauf, hatte mich kurzzeitig etwas aus dem Konzept gebracht und ich musste echt schmunzeln als ich zu ihm meinte, dass ich das JETZT aber nun wirklich nicht hören will. 

Danach warteten wir auf die "kribbelnden" Beine... er fragte mich fast im Minuten-Takt... aber keine kribbelnden Beine zu merken. 
Erst nach gut 45 min hatte ich das Gefühl das meine Beine etwas Taub sind... die PDA wirkte aber definitiv schon vorher.
Man gab mir wieder Wehenförderer, der Held schaute irgendwann auf das CTG und meinte ob ich überhaupt irgendetwas spüren würde!?
Nö!
Gut! Dann wirkt sie.. ! ;) 

Da kamen nämlich noch heftigere Kurven... 
und ich spürte absolut nix... 
der Muttermundbefund war nach 9 Stunden aber leider immer noch bei etwas über 2 cm... 
und die Herztöne fielen auch weiterhin... 

Also war die Sache gegen Abend ziemlich schnell klar . 
Wir haben es versucht... 
wir haben es wirklich versucht.. 
aber ich bin die letzte die irgendein Risiko eingeht.. 
daher haben wir uns für eine Kaiserschnitt entschieden. 
Alles ging dann sehr schnell, 
und auch das OP-Team war absolut klasse. 
Der witzige Anästhesist, der verrückte Arzt mit seiner pinken Op-Brille und noch so paar anderen Spaßköpfen. 
Ich muss wirklich sagen, 
dass wir während dem Kaiserschnitt wirklich unseren Spaß hatten :D .. 
auch wenn ich durch die Medikamente zitterte wie Ästenlaub.. !
Der Held und die Hebamme hatten wirklich Probleme meine Arme ruhig zu halten obwohl ich fixiert war. 
Irgendwie war das sogar mit das schlimmste an der ganzen Geburt...
okay und die kurzzeitige Übelkeit. Man gab mir aber etwas dagegen und dann war erstmal gut... 

Der Held und ich waren mega aufgeregt. 
Jetzt dauerte es nur noch Sekunden bis wir endlich dieses wunderbare Wesen in unseren Armen halten würden. 

Dieser Moment ist einfach immer wieder aufs neue absolut magisch. 
9 Monate trägt man dieses Wunder unter seinem Herzen und obwohl man sich noch nie gesehen hat weiß  man, 
dass es die ganz große, ganz besondere Liebe ist .. 
und diese Liebe bei jedem weiteren Kind nicht weniger wird. 
Im Gegenteil.. diese Liebe verdoppelt sich grade zu. 
Bei mir hat sie sich sogar nochmal verdreifacht, 
denn in diesem Moment wuchs die Liebe zum Helden gleich nochmal weiter mit - obwohl ich dachte, dass das fast schon unmöglich sei :) denn auch diese Liebe ist grenzenlos 
(auch wenn ich ihm in der Schwangerschaft ganz oft am liebsten den Hals umgedreht hätte :p, was aber auch auf Gegenseitigkeit beruhte..) 



Plötzllich.. 
der 1.Schrei 
19:19 



die Augen füllen sich mit puren Freudentränen 
und plötzlich fliegt ein kleiner Engel über den Op-Vorhang, 
direkt in unser Herz. 
Der 1.Blickkontakt. 
Diese Magie. 
Der perfekte Moment. 
Wohl einer der wenigen Momente, 
die wirklich stehen bleiben in der Erinnerung. 
Niemals wird diese nämlich verblassen. 
Das kann ich nach 7,5 Jahren Räuberkind behaupten.. 
und jede andere Mutti wird dies bestätigen! 



Der kleine Mann wurde dann (leider) erstmal gewaschen, gewogen etc. 
Der stolze Papa ließ ihn  keine Sekunde mehr alleine. 
Ich lag noch im Op-Saal und verrenkte mir den Hals um das Geschehen hinter mir zu verfolgen. Leider war mir das kaum möglich. 

Ich wurde immer ungeduldiger, und fragte als nach wie lang sie denn noch bräuchten :). 
Irgendwann nach einer gefühlten Ewigkeit waren sie dann endlich fertig und ich kam zurück in den Kreißsaal wo meine Herzensmänner auch schon auf mich warteten. 
Dann konnt ich endlich richtig richtig kuscheln <3 nbsp="" span="">
ihn anlegen, 
seine Fingerchen halten,
 ihm über den Kopf streicheln ihn stundenlang beobachten. 

Gegen halb 1 waren wir auf unserem Zimmer. 
Leider hatte ich solche Schmerzen das ich mich kaum rühren konnte. 
Erst am nächsten Tag hab ich erfahren, 
dass sie mir parallel Oxicyn über den Zugang war. 
Ein Mittel welches die Nachwehen fördern soll. 
Ich bin gestorben vor Schmerzen. 
Ich wimmerte nur vor mich her und konnte mich in der Nacht kein Stück bewegen. 
Der kleine Mann fing dann auch noch an sich zu übergeben vom restlichen Fruchtwasser, und ich konnte überhaupt nicht so schnell reagieren. 
Daher entschieden wir uns, dass er sicherer bei den Krankenschwestern aufgehoben ist. 
Ab dem nächsten Morgen war er aber bei mir 
die ganze Zeit 
und ich ließ ihn keine Sekunde mehr von meiner Seite 



Und nun ist da dieses Gefühl von absoluter Erfüllung und Vollständigkeit 
Wundervoll





Mittlerweile ist das ganze schon 4 Wochen und 4 Tage her. 

Wir haben uns zu Hause eingelebt, 
der Räuber ... 
ja dazu folgt ein weiterer Post... 



und wir haben schon den 1.Schub gemeistert ... 



Liebst 
die Nike



Sonntag, 18. Oktober 2015

Die Drachen sind los ...


Ein neues Fensterbild für das Räuberkind war sowas von überfällig! 
Die ganze Zeit schon war es viel zu kahl und langweilig, 
aber ich bin einfach nicht dazu gekommen oder mir fehlte die Idee. 

Da wir letztens aber Drachen steigen lassen waren, 
und wir mitten im Herbst sind und es als Regnet, 
bot es sich doch grade quasi zu an 
das alles etwas Farbenfroher umzusetzen!


Der Räuber liebt sein Fenster ja nach wie vor :)... 
ganz oft steht er auf seiner Bank vor dem Fenster und schaut raus 
und beobachtet auch hin und wieder das geschehen. 
Entweder schaut er unserer Vermieterin bei der Gartenarbeit zu, 
oder guckt wie die Sonne durch die Wolken blitzt.. 
ooooooder was die 3 Hunde draußen wieder alles anstellen. 

Jetzt steht er auch auf seiner Bank um sein neues Fensterbild zu beobachten :) 
Unglücklich scheint er zumindest nicht zu sein :) 




Es ziehen jetzt noch ein paar weitere Drachen ein, 
aber er stand da grade so süß, 
dass ich einfach schon vorher ein Bild machen musste, bevor alles fertig ist. 

Wo sind sie denn alle bloß nur? 


Und ihr lieben, 
es sind nur noch 35 Tage!
Dann ist der Räuber ein großer Räuberbruder :)! 
Wehen sind mehrmals täglich schon da, 
jetzt müssen sie nur in ihren Abständen noch regelmässiger werden :)! 

Liebst 
die Nike